Kuschelmonster-Blog

Hinter den Kulissen von RIESENmikroben & Co.

Es tut sich was bei den Zahlungsarten

Stammkunden ist es vielleicht aufgefallen, dass nicht nur das Bankkonto bei der Postfinance verschwunden ist, sondern mittlerweile auch die Konten bei der Skatbank und der Postbank.

Die Skatbank ist eine Tochter der VR-Bank Altenberger Land und bietet für Geschäftskunden ein eigentlich akzeptables Preis-/Leistungsverhältnis. Probleme sind das veraltete Onlinebanking des genossenschaftlichen IT-Dienstleisters Fiducia, das einem bei jedem Login ein kaum zu entzifferndes Captcha aufzwingt, und die Angewohnheit, Kontoauszüge immer vom 6. des Monats bis zum 5. des Folgemonats zu erstellen, was für die Buchführung einfach unglaublich doof ist. In beiden Punkten ist man auch komplett resistent gegenüber Verbesserungswünschen.
Die Fiducia versucht schon seit Jahren, einem verschlafenen Jahrzehnt hinterherzuentwickeln, das Ergebnis lässt sich mit „zu wenig zu spät“ zusammenfassen. Lustigerweise waren Zahlungseingänge von bei der Fiducia geführten Konten schneller bei der Fidor Bank gebucht, als beim ebenfalls bei der Fiducia geführten Skatbank-Konto. Damit war das Skatbank-Konto obsolet und konnte gekündigt werden.

Die Postbank hat zunächst Ende 2016 die Preise für Privatkunden deutlich angehoben, jetzt im Juli 2017 waren die Geschäftskunden an der Reihe. Offenbar haben viele Postbank-Privatkunden nach der Preiserhöhung die Bankverbindung gewechselt, auf unserem Postbank-Geschäftskonto gingen in den letzten Monaten jedenfalls nur noch sporadisch Zahlungen ein. So wenige, dass sich das Beibehalten des Kontos zum neuen, deutlich teureren Preis nicht mehr gelohnt hat.

Nun gibt es für Überweisungen also nur noch die Fidor Bank, und die macht ihre Sache wirklich exzellent. Wenn ein Kunde am Vormittag überweist, erfolgt die Gutschrift oft bis 16:30 Uhr, so dass die Sendung noch am selben Tag verschickt werden kann.

Die Bezahlung mit Bitcoin ist durch die stetig steigenden Bitcoin-Transaktionskosten leider ziemlich unattraktiv geworden. Schade.

Paydirekt war und ist kein Thema, da die beteiligten Banken nicht den Anschein erwecken, als wären sie an der Anbindung von Händlern wirklich interessiert (auch wenn sie nahezu wöchentlich das Gegenteil behaupten). Die Zahlungsart ist im Endeffekt komplizierter als PayPal, bestenfalls marginal günstiger, und die Kunden interessieren sich auch nicht dafür. Leider (wie schon vor drei Jahren vermutet) eine Totgeburt.

 

Für 2018 sind drei Neuerungen angekündigt:

Das Weiterberechnen von Gebühren für die Zahlung mit Bank- und Kreditkarten wird nicht mehr erlaubt sein. So belohnt der Gesetzgeber die Kreditwirtschaft dafür, dass sie Ende 2015 eine deutliche Reduzierung der Interbankenentgelte hinnehmen musste. Sehr große Unternehmen bezahlen für eine Kreditkartenzahlung seither nur noch etwa 0,1-0,2% vom Umsatz. Dummerweise trifft das nur auf sehr große Unternehmen zu. Unsere Kosten beim (schon sehr günstigen) Dienstleister Stripe liegen weiterhin bei 0,25 EUR + 1,4% vom Umsatz, und das ist (zzgl. MwSt) auch genau der Betrag, den wir bei Kreditkartenzahlung an den Kunden weiterberechnen. Weil wir das ab Januar nicht mehr dürfen, muss die Kreditkartenzahlung leider zum Jahreswechsel wieder aus dem Shop entfernt werden.

Die zweite Neuerung ist der Start von „SEPA Instant Payments“ – jedenfalls der geplante Start. Diese SEPA-Überweisungen werden innerhalb von Sekunden beim Empfänger gutgeschrieben, sind also optimal für den E-Commerce. Ob die deutschen Banken ihre veraltete Infrastruktur rechtzeitig auf Vordermann bringen, oder ob sie die Instant Payments zunächst durch überhöhte Gebühren unattraktiv machen, bleibt jedoch abzuwarten.

Die dritte Neuerung betrifft Dienstleister wie SOFORT, denen die Banken künftig Zugriff auf die Konten der Kunden gewähren müssen (wenn die Kunden es erlauben, versteht sich). Dienste wie Sofortüberweisung werden zahlreicher, sicherer und billiger werden. Tatsächlich gibt es schon einen SOFORT-Konkurrenten mit einem sehr attraktiven Preismodell: ClickDirectPay. Leider kennt den noch niemand, aber das wird sich hoffentlich bald ändern.

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